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2000 km Deutschland 2006

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01.02. Cochin - Thekkady

Die Sonne lachte vom Himmel und kündigte einen neuen Tag an. Es sollte der Tag unseres Startes werden und ich nehme es gleich vorweg, er wurde es auch! Bevor es jedoch losging, mussten wir die Fracht im Auto sortieren. Gepäckstücke mussten genauso Platz finden wie die Werkzeuge, Ersatzteile, Reservekanister, Stühle und was alles auch noch im Kofferraum war. Da heisst es, organisieren und schlau packen. Zum Glück ist der Kofferraum des Chevy ziemlich gross und das gibt etwas Flexibilität beim packen. Aufgrund meiner Erfahrung weiss ich in etwa wie man packen muss. So fanden die Dinge bald einmal ihren Platz und wir konnten die Reise in Angriff nehmen.

Für einige Stunden ging alles nach Plan, keine besonderen Vorkommnisse, mal abgesehen von fantastischen Wasserfällen und anderen Naturschauspielen. Doch dann ging’s los. Conrad, der Veranstalter, ist mit seinem MG unterwegs. Ein zuverlässiges Auto, bis es dann nicht mehr will. Die Gänge konnten plötzlich nicht mehr sauber eingelegt werden. Auch bei mir gab’s ein kleines, wenn auch nicht unbedeutendes Problem, mein Gaspedal klemmte. So steuerten wir eine moderne Fiat-Garage an. Natürlich waren wir gleich die Attraktion. Keiner arbeitete mehr, jeder stand um unsere Autos herum, Handys gezückt und wild drauflos fotografierend. Die „Reparatur“ an meinem Auto dauerte 10 Sekunden. Ein bisschen WD40 hier hin, ein bisschen da hin, schon lief alles wieder rund. Conrad’s Auto wurde untersucht und die Ursache schnell gefunden. Zuwenig Kupplungsflüssigkeit! Kurz aufgefüllt, entlüftet und schon war wieder alles in Butter. Und uns wurde versichert, dass es nirgends ein Leck hat, also nirgends Flüssigkeit auslaufen würde. Frohen Mutes machten wir uns wieder auf dem Weg und genossen die Fahrt. Es dauerte nur einige Kilometer bis bei Conrad’s Auto die Gänge wieder nur noch schwer einzulegen waren. In Munnar war es dann soweit, er konnte nicht mehr weiterfahren. So suchten wir eine Garage welche ihm weiterhelfen konnte. In Indien ist das so eine Sache. Nach einigem Fragen fanden wir dann eine die uns vielleicht helfen konnte. Dort angekommen untersuchten sie alles. Für unsere Verhältnisse sahen sie Jungs dort nicht sehr motiviert aus. Aber es ist sicher einfach in unserem Empfinden so. Zuerst machten sie den Masterzylinder als Fehlerquelle aus. Dies schlossen wir jedoch aus, da erstens keine Flüssigkeit austrat und zweitens dieser neu war. Also musste die Suche weitergehen. Das Auto wurde aufgebockt und der Mechaniker kroch darunter. Und siehe da, die wahre Ursache wurde gefunden, es war der Slavezylinder. Sie sagten sie könnten da nichts machen. Nachdem wir dann insistiert haben, haben sie das Teil ausgebaut und auseinander genommen. Schnell wurde klar woran es lag. Auch jetzt noch sagten sie es sei nichts zu machen. Jetzt waren Durchsetzungsvermögen und Ideen gefragt. Und an beidem mangelte es uns nicht. Die Idee: der MG ist ein Morris (MG = Morris Garage), auch die lokalen Ambassadors sind ursprünglich aus dem Hause Morris. Also liegt nichts näher als dass die Chance besteht, dass diese dieselben Teile einsetzen. Dies leuchtete dem Mechaniker ein und schon war er mit den Teilen verschwunden. Nach zwanzig Minuten kam er wieder an mit einer neuen Dichtung und etwas Dichtungsmittel. Das erstaunliche dabei war, dass die neue Dichtung sogar dieselbe Artikelnummer hatte wie die Alte. Nach einer weiteren halben Stunde war alles wieder zusammen- und eingebaut. Und siehe da, es funktionierte auf Anhieb. Super Arbeit Leute!!!

Unser „Aufenthalt“ bei der Garage nutzten viele um Bilder zu machen und Fragen zu stellen. Gerne standen wir Red‘ und Antwort. Während ich mich um Conrad’s Auto kümmerte nutzte ein lokaler Journalist die Gelegenheit und machte Bilder und stellte Petra tausende von Fragen. Penibel schrieb er jede Antwort auf, machte sich Notizen zur Strecke, zum Auto, zu Petra. Vielleicht schaffen es so Petra und der Chevy auf die Titelseite der Munnar Post oder Munnar Tribune oder aber Munnar Neue Zeitung.

Mittlerweile war es jedoch schon dunkel und es lagen noch drei Stunden weg vor uns. Nun ist es nicht wie bei uns dass die Strassen von Strassenlampen gesäumt sind. Auch fahren die entgegenkommen Fahrzeuge in der Regel mit Volllicht und blenden nicht ab. Auf den engen Strassen werden diese Umstände zur wahren Herausforderung. So machten wir uns auf den Weg, uns diesen zu stellen. Es war eine erstaunlich gute Fahrt. Gegenüber anderen Jahren gibt es jetzt Fahrer die sogar ihr Abblendlicht einsetzen wenn man ihnen entgegenfährt. Das gab’s früher nicht. Leider trifft dies nicht auf Lastwagen und grosse Busse zu. Wenn einem diese entgegenfahren dann wird’s gefährlich. Denn aus Indiens Strassen können sich immer Menschen tummeln. Und wenn man so ins Licht fährt und da steht dann einer… dann kann es sein dass er dann ins Licht geht….

Ohne weitere nennenswerte Vorkommnisse kamen wir dann spät abends im Hotel an.