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2000 km Deutschland 2006

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17.02. Bhopal - Sanchi

Eine lange Fahrt sollte es werden und deshalb standen wir früh auf, hatten unser Frühstück und um 8 Uhr ging’s dann los. Die ganze Stadt schien schon auf den Beinen zu sein. Die engen Strassen machten es uns nicht wirklich einfacher. Doch trotzallem machten wir schnell Boden gut. Die Landstrasse zeigte sich noch so frisch am Morgen in satten Farben. Conrad mit seinem MG und wir dahinter genossen die Fahrt. Doch plötzlich passierte es. Conrad wurde langsamer, bis zum Stillstand. Wir parkten dahinter. Eine optische Überprüfung brachte nichts zu Tage. So setzten wir uns rein und fuhren fünf Meter und es war klar, es war etwas an der Lenkung oder am Rad. Jetzt hatten wir einen Anhaltspunkt. So kam es dass ich mich unters Auto legte, alles inspizierte und dann den Fehler fand. Das rechte Rad war nicht mehr parallel zum anderen. Das sah nicht gut aus. Zwei Minuten später hatten wir das Rad abgenommen und das ganze Ausmass des Desasters gab sich uns preis. Die Radnabe war gebrochen, Bruchstücke von Metall waren zu sehen. Schock!!! Ein Teil eines Radlagers ist wohl gebrochen, lief heiss und blockierte so das ganze Rad. Bei achtzig Stundenkilometern musste irgendein Teil nachgeben… So etwas hatte ich noch nie gesehen. Die Walzen des Radlagers waren regelrecht in die Nabe eingeschmolzen. Tausend Gedanken schossen uns durch den Kopf. Bekommen wir ein neues Teil? Eines aus England einfliegen lassen? Das Auto zurücklassen und den Rücktransport von hier aus organisieren? In Europa wäre das wohl so gewesen, jeder hätte uns gesagt dass dies nicht repariert werden kann und ein neues Teil müsse her. Nicht so in Indien. Wir packten das kaputte Teil ein und suchten eine Werkstatt. Zurück in der Stadt visierten wir die erste Garage an. Der Typ nahm das Teil in die Hand und wusste sofort dass es ein Teil aus einem Morris (MG = Morris Garage) ist. Jetzt muss man wissen, dass in Indien eines der ersten Autos ein Ambassador war, welcher heute noch gebaut wird, und der Ambassador gehört in die Morris Gruppe, hat also Morris Teile verbaut. Seine Reaktion stimmte uns schon zuversichtlich. Nach einigem Hin und Her setzte er sich hinten in den Chevy und wir fuhren durch die Stadt, er navigierte. In einer kleinen Strasse und einer noch kleineren Werkstatt kamen wir zum Stillstand. Vier Stunden später hatten wir ein Teil in der Hand und keiner, wirklich keiner hätte erkennen können dass das Teil ein repariertes und kein neues ist. Unglaublich was die Leute hier fertig bringen!!! Da könnten wir uns in unserer Wegwerfgesellschaft eine sehr dicke Scheibe davon abschneiden! So fuhren wir zurück zum Auto, vollen Mutes dass wir weiterfahren können. Nach einer halben Stunde Einbauzeit stand der MG wieder fahrbereit am Strassenrand. Das Ganze hat etwa vierzig Franken gekostet. Unsere Frauen hatten aus einiges zu berichten. Sie sassen die ganze Zeit beim lädierten Auto, auf einem silbernen Präsentierteller! Ich kann es mir richtig Vorstellen. Fast jeder der vorbeifuhr hielt an und wollte etwas wissen. Die Inder sind nicht bekannt für ihre Zurückhaltung, sie können zum Teil recht aufdringlich, ja auch aufsässig sein. Karyn und Petra hatten so den ganzen Tag zu tun die Leute abzuwimmeln, mehr oder weniger freundlich.

Mittlerweile war es schon nach vier Uhr nachmittags und es war klar dass wir nicht mehr weit fahren wollen. Keiner hatte wirklich Lust in der Nacht zu fahren. Die Stadt Sanchi war nur einige Kilometer weiter und so beschlossen wir, diese Anzufahren und uns ein Hotel zu nehmen. Auf der Fahrt dorthin viel unser Auge auf eine schöne beleuchtete Einfahrt zu einem einfachen Hotel. Conrad sprang ins Hotel und fragte nach freien Zimmern. Da es kein einziges Auto auf dem Parkplatz hatte wusste ich schon, dass das sicher kein Problem war. Die Zimmer waren sauber und sie würden uns sogar noch etwas kochen. So bezogen wir unsere Zimmer und machten uns dann auf ins „Esszimmer“. Die Karte war ok, wir bestellten etwas. Das Essen welches eine halbe Stunde später aus der Küche kam war, gelinde gesagt, extrem gut. Die Nacht sollte kurz werden, denn wir müssen den heutigen und den morgigen Tag aufholen, also zwei Fahrtage in einem…